Das Phänomen Farbe

In der Farbmühle von Georg Kremer werden die Pigmente „nach der puren Lehre“ hergestellt, so, wie man sie etwa bei den alten Griechen und Ägyptern, in der Renaissance und im Barock findet.

Im April 2018 präsentierte Kremer Pigmente eine neue, exklusive Auswahl an einem limitierten Ultramarin-Sortiment. Das ausgeprägte Luxusprodukt aus dem Halbedelstein Lapislazuli ist auch heute noch so kostbar wie Gold und eines der teuersten Pigmente überhaupt. Kremer importiert den Halbedelstein aus einem Tal bei Kabul. Nach der aufwendigen Verarbeitung von einem Kilogramm entstehen nur 40 Gramm Pigment: das reinste Ultramarinblau.

Das limitierte Ultramarin-Sortiment in einem Holzkasten beinhaltet 35 charakteristisch leuchtende blaue Farbtöne. Einfach einzigartig!

„Pigmente und Farben bestehen nicht allein aus ihren Materialien und der
Art und Weise ihrer Herstellung. 
Viel mehr erfährt man bei einem Blick hinter die Kulissen. Die historischen und geschichtlichen Werte tragen hier
eine entscheidende Rolle“.
Firmengründer Dr. Georg Kremer

Eigentlich existieren Farben in der Natur überhaupt nicht, sie werden erst durch menschliche Sinnesorgane – oder genauer gesagt durch das Gehirn – als Farbeindruck erzeugt – und können so auch unsere Gefühle beeinflussen. Davon war auch Johann Wolfgang von Goethe überzeugt und veröffentlichte 1810 sein Buch „zur Farbenlehre“. Es gilt bis heute als Beginn der modernen Farbpsychologie. 

Das Phänomen Farbe bestimmt die Natur und unser Leben. Das weiß auch Dr. Georg Kremer. Der promovierte Chemiker hat sich seit 1970 der Forschung und Herstellung alter und vergessener Pigmente verschrieben. Sein chemisches Wissen und die Leidenschaft zur Historie haben dazu geführt, dass aus seiner „One-Man-Show“ ein weltweites Nischenunternehmen wurde. Heute umfasst das Produktsortiment des Unternehmens mehr als 1.500 unterschiedliche Farbpigmente. Kremer Pigmente ist international tätig: Vom Firmensitz in Aichstetten im Allgäu werden die größten Künstler und Galerien der Welt beliefert: vatikanische Museen, der Louvre, Paris, die National Gallery, London oder Smithsonian, Washington, und es gibt „Pigment“-Shops in München und New York. Die idyllisch an einem Bach gelegene Farbmühle  ist eine der wichtigsten Rohstoffquellen für Denkmalpflege, Restaurierung, das Handwerk und anspruchsvolle Malerei.

Zinnoberrot, Smalte, Lapislazuli, Beinschwarz oder Krapplack – das sind nur einige seltene Pigmente, deren Herstellung jahrhundertelang als vergessen galt. Ein wahrer Verlust. Denn Pigmente aus der Natur variieren ihren Farbton durch natürliche Mineralien, und ihre Kristalle reflektieren durch die Lichtbrechung und bringen so die Farben regelrecht zum Strahlen. Auf diesem Gebiet sind sie den Industriefarben weit überlegen. Trotzdem bietet Kremer neben den selbst hergestellten historischen Pigmenten auch moderne, synthetisch hergestellte Pigmente, die auch alle ihre Vorteile haben.   

In der Farbmühle von Kremer werden von den angebotenen Pigmenten rund 250 in Handarbeit hergestellt. Die Firmenphilosophie, die Reinheit und höchste Qualität verlangt, macht das Unternehmen im Bereich der historischen Pigmente weltweit führend, und durch alte Rezepturen werden längst vergessene Farben wieder ans Licht gebracht.

„Auch  Experimente mit verschiedensten Materialien, wie z. B. Felsstücke, Knochen oder Wurzeln, führen immer wieder zu neuen Farbtönen und -nuancen“, so David Kremer, Geschäftsführer in der zweiten Generation.   

Die Herstellung alter Pigmente gepaart mit modernen Farben, abgestimmt auf die Bedürfnisse der Nutzer – das war und ist das Erfolgsgeheimnis des Unternehmens Kremer Pigmente.

Bildmaterial: www.kremer-pigmente.com | Text: Monika Segl