Die Designerwerkschau in München

stylus hat einen Termin im Fruchthof München in der Gotzinger Straße. Das historische Gebäude wurde nach dem Krieg wieder aufgebaut und von 1995 bis 2005 komplett saniert. In diesem ältesten, zum Großmarkt gehörenden Bauwerk präsentieren sich heute bedeutende internationale Interior-Brands mit innovativen Materialien und faszinierenden Produkten.

Unser Ziel ist die Designerwerkschau im Innenhof, und unser Gesprächspartner ist Michael Vogler, der Leiter der Designerwerkschau. Ein Showroom für inspirierende Ausstellungen und spannende Vorträge.

stylus: Herr Vogler, schön, dass Sie für uns Zeit haben. Wie lange gibt es denn die Designerwerkschau nun schon, und wie ist die Verbindung zu Glas Trösch, bzw. welches Ziel verfolgt Glas Trösch mit dieser Einrichtung?

Vogler: Unsere Werkschau mit starken Partnern aus dem Interieur gibt es seit Mai 2012. Der Schweizer Hersteller Glas Trösch war der Initiator und konzipierte damals den ersten Multi-Brand-Showroom mit professioneller Beratung durch Architekten in München. Die Idee zu dieser dauerhaften, szenografisch inszenierten Ausstellung für Neuprodukte entstand aus dem Verlangen von Glas Trösch und seinen Partnerfirmen nach einer dauerhaften Präsenz. Wir schaffen gemeinsam ein kreatives Ambiente, in dem sich professionelle Bauherren, Architekten, Planer, Designer, aber auch Wiederverkäufer über die Produkte umfassend informieren, sich aber auch dort zur Bemusterung oder Beratung mit ihren Auftraggebern, Klienten oder Kunden verabreden können. Aber auch Verarbeitern und Händlern steht der Showroom zu Präsentations- und Schulungszwecken zur Verfügung.

stylus: Wie viele Quadratmeter umfasst dieser faszinierende Showroom? Der Aufgang und das Ambiente erinnern ja auch ein wenig an die kreativen Hinterhöfe New Yorks … oder? Darin liegt doch sicher ein großes Potenzial. War das auch ein Grund, die Räumlichkeiten von SOFTlab NY in Szene zu setzen – wieso ein Büro aus New York?

Vogler: Der Grundgedanke des Showrooms ist, die Exponate der Partner in extra dafür inszenierten Räumen auf ca. 1.000 qm erlebbar zu machen. Das New Yorker Büro SOFTlab war uns vorab bereits in zahlreichen Veröffentlichungen mit seiner Kreativität und Avantgarde aufgefallen. Die Jungs hatten spontan zugesagt, als wir sie für die Umsetzung der Szenografie angefragt hatten. Mit dem Thema „Cells & Seeds“ schlagen die Designer aus New York City gestalterisch die Brücke zur Gebäudegeschichte des Fruchthofs.

stylus: Sind die Aussteller häufig wechselnd oder feste Größen bei Ihnen?

Vogler: Sowohl als auch. Firmen wie beispielsweise Création Baumann sind seit dem ersten Tag an bis heute geschätzte Partner und Aussteller im Showroom. Die meisten Partnerschaften gehen über mehrere Jahre, was ein fundiertes, gemeinschaftliches Netzwerk zur Folge hat mit, dem man verlässlich und erfolgreich arbeiten kann.

Es gibt aber auch immer wieder Wechsel in der Ausstellung. Erst kürzlich kamen die Firmen Lintex und Solarlux dazu.

Auch in diesem Jahr wird es noch Änderungen geben. Die Gespräche und Planungen dazu sind im vollem Gange.

stylus: Sehen Sie sich hier auch als eine Art Kontaktbörse? Wen wollen Sie ansprechen?

Vogler: Absolut. Vor allem unsere mehrmals im Jahr stattfindenden Events wie der Summer Summit oder die Herbstlounge sind ideale Plattformen zum Netzwerken. Bei den Veranstaltungen dürfen wir jeweils zwischen 200 und 300 Architekten, Planer, Designer, Studenten, aber auch potenzielle neue Aussteller, Verarbeiter und Händler begrüßen. Die Events sind aufgrund ihrer inhaltlichen Qualität, der Live-Acts und des Caterings sehr beliebt und bieten eine Plattform für Interaktionen zwischen den Menschen hinter den Produkten und deren Anwendern. Bei Interesse an künftigen Events kann man sich gerne unter www.designerwerkschau.de in unseren Newsletter-Verteiler eintragen und bekommt dann seine persönliche Einladung per Mail.

stylus: Wird hier ausschließlich B-to-B gemacht?

Vogler: Genau so ist es. Ich persönlich bin als Dipl.-Ing. Architektur von Montag bis Freitag von 9.00 bis 17.00 Uhr vor Ort und Ansprechpartner für alle Aussteller und Produkte. Natürlich berate ich als Mitarbeiter von Glas Trösch fundiert die eigenen Produkte und Innovationen an Designgläsern. Aus meinem architektonischen Verständnis heraus bin ich aber eben auch in der Lage, mich ganzheitlich mit Architekten, Innenarchitekten, Planern und Bauherren auszutauschen und gestalterisch Lösungen zu erarbeiten.

stylus: Sie wollen den eigenen Veranstaltungsraum zu einem „Durchlauferhitzer“ für die gesamte Ausstellung machen – was meinen Sie damit?

Vogler: Wir sind in der Designerwerkschau in der glücklichen Situation, einen technisch sehr gut ausgestatteten, ca. 320 qm großen Saal inkl. Bestuhlung, mobilen Tribünen und einen flexiblen Besprechungsraum zur Verfügung zu haben. Das alles nutzen wir natürlich für unsere eigenen Events, möchten es aber künftig auch externen Interessenten aus dem Business-Bereich als Mietobjekt für Präsentationen, Schulungen oder Workshops zur Verfügung stellen. Unser Titel als „Werk“-Schau soll dabei Programm werden. Hier sollen Ideen entstehen, Lösungen erarbeitet und sich über möglichst viele Themen ausgetauscht werden. Der Showroom als Institution kann mit seinem kreativen Ambiente dabei atmosphärisch unterstützen und profitiert auch selbst durch seine wachsende Bekanntheit und das immer größer werdende Netzwerk.

stylus: Wie wird die Zukunft der Designerwerkschau aussehen, bzw. was wird Ihr Ziel für 2018/2019 sein?

Vogler: Es wird noch in diesem Jahr Partnerwechsel und somit neue Aussteller im Showroom geben. Aber auch die aktuellen Partner präsentieren natürlich fortlaufend wechselnde und innovative Produktlösungen. Wir werden unsere Kooperationen mit der Technischen Universität München und den Hochschulen weiter ausbauen und mit ihnen interessante und interdisziplinäre Ausstellungen und Events umsetzen. Im Rahmen der BAU 2019 werden wir die Designerwerkschau für Kontaktpflege und Netzwerk parallel zum eigentlichen Messeauftritt auf der Messe München einsetzen.

Nachhaltiges Ziel wird es sein, die Werkschau als Beratungs-, Kompetenz- und Kommunikationszentrum in Sachen Planen, Bauen, Sanieren, Wohnen und Arbeiten im Großraum München zu etablieren. Baufachleuten, Planern, Designern und Händlern, aber auch den Regionalleitern und Architektenberatern unserer Partner soll der Showroom als nützliches Werkzeug für ihre Arbeit dienen.

stylus: Zu guter Letzt: Sie sagten einmal „Geschmack ist auf dem Nutellabrot“ – können Sie unseren Lesern diese Aussage erklären?

Vogler: Achtung, Schleichwerbung (lacht)! Kritik an kreativen und künstlerischen Arbeiten sollte meiner Meinung nach nicht aus der Versuchung des individuellen Geschmacks heraus geübt werden. Über Geschmack lässt sich eben nicht streiten. Der Bauaufgabe entsprechend unterliegt Gestaltung konzeptionellen Überlegungen, die bis ins Detail schlüssig ausgearbeitet und bestenfalls baulich virtuos interpretiert werden. Ob diese Konzepte gelungen sind oder nicht, darüber kann und sollte man kommunizieren, diskutieren oder eben auch unterschiedlicher Meinung sein. Architektur, Innenarchitektur, Design und Kunst müssen kommuniziert werden und diskutierbar bleiben. Mein Wunsch und Ziel ist es, dass die Designerwerkschau, Glas Trösch und ihre Partner dazu ihren Beitrag leisten.

stylus: Lieber Herr Vogler, danke für das aufschlussreiche und amüsant-interessante Gespräch. stylus freut sich schon auf den nächsten spannenden Event!

„Bei unseren Events dürfen wir jeweils zwischen 200 und 300 Architekten, Planer, Designer, Studenten, aber auch potenzielle neue Aussteller, Verarbeiter und Händler begrüßen.“ Sagt uns Michael Vogler

www.designerwerkschau.de